Einführung 3 Könige, 100 Jahre KJV
Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Kinder,
Erscheinung des Herrn, Hl. 3 Könige, Weise aus dem Morgenland, wie wir dieses Fest auch nennen. 3 Menschen sind aufgebrochen, haben Sturm, Sonnenschein, Kälte und Hitze erduldet, um nach dem neugeborenen König zu suchen.
Nichts hat sie aufgehalten, sie haben sich nicht abbringen lassen ihr Ziel zu erreichen. Freilich, Gott half ihnen aufihrem Weg, ein Stern ging vor ihnen her. So fanden sie ihr Ziel und beteten das Kind an. Gott hat sie zu seinem Sohn geführt.
Von diesem Gedanken, „ Gott will uns zu seinem Sohn führen“, haben sich 1909 + 1919 Männer und Jugendliche mit Pfr. Hermes getroffen. Pfr. Hermes war damals Pfr. in Harheim.
Die Idee, die er mit der Gründung des Jugendvereines hatte, war ein Zusammenhalt der Jugend der Pfarrei, sowie die religiöse, geistige und sozialen Ziele der kath. Kirche bei der Jugend zu verstärken und zu festigen. Es ging damals darum jungen Menschen, die auf der Suche nach Ziel und Sinn des Lebens sind, im Verein eine Perspektiveaufzuzeigen.
Wie wichtig diese christliche Ziel – und Sinngebung ist, zeigte sichwährend der Nazidiktatur. Der KJV wurde verboten. Die damaligen Verantwortlichen im Staat wollten nicht, dass die Jugend über das Ziel des Lebens nachdenkt, sondern sie wollten ihnenVorgeben, was die Jugend Deutschlands zu denken hat.
Wohin diese Denkweise führt, zeigte sich als das 1000 jährige Reich nach 12 Jahren beendet wurde.
Gleich danach waren wieder Erwachsene da, die während der Nazizeit im Hintergrund oder Untergrund gewirkt und den Verein wiederins Leben riefen. Trotz Verbot waren die Ziele des Vereins nie erloschen.
Mit neuem Eifer, neuem Elan begann der Verein wieder öffentlich zu leben.
Das ist die Zeit, wo ich in den Verein eintrat. Nach der Erstkommunion erlernte ich dasSpiel auf der Querflöte und wurde dann in den Spielmannszug eingegliedert.
Doch nicht das mitspielen im Spielmannszug war das ausschlaggebende, sondern der geistige Rahmen, der im KJV herrschte.
Diese gemeinsame Gesinnung, die auf der Suche nach Gemeinschaft, nach einem Ziel des Lebens ausgerichtet war, bestimmte in der Kindheit und Jugendzeit mein Leben. Hier fühlte ich mich wohl, hier hatte ich meine geistige Heimat.
Das waren die Jahre, die mich und meine Freunde damals prägten und erkennen ließen, die Botschaft Jesu und ihr zu folgen, ergibt erst den Sinn des Lebens. Wohin das führte, sehen sie hier, als Diakon darf ich heute vor ihnen stehen. Ich glaube sagen zu dürfen, ohne die prägende Zeit im Verein wäre ich es nie geworden. Dass dies kein Einzelfall ist zeigt auch, dass aus unseren Reihen Pater Dieter Lieblein hervorging.
Weiterhin sind die Mitglieder des KJV in allen Gremien der Pfarrgemeinde tätig.
Es gibt keine Gruppierung wo nicht Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder aktiv in der Pfarrei mitwirken. Ob Verwaltungsrat PfarrgemeinderatGruppenleiter/innen,Lektoren,Kommunionhelfer,Kirchenchor, Scola, Messdiener usw.
Heute ist der Verein in vielen Gruppierungen verzweigt. Es wird großes in der Jugendarbeit geleistet. Die Frage, die ich uns allen mit auf den Weg gebe: „ Wie führen wir heute unsere Kinder und Jugendliche im Verein zu einer wahren Sinngebung ihres Lebens. Wo finden wir den Gründungsauftrag wieder , der Jugend das Fundament zu geben, auf dem sie ihr Lebenaufbauen kann?“
Wie die 3 Sterndeuter den Stern als Wegzeichen hatten, und ihm folgten, so müssen wir Erwachsene, Sterne, Wegzeichen für unsere Jugendlichen und Kinder sein.
Worin wir dabei versagt haben, bitten wir Gott um Vergebung.